Die richtige Baufinanzierung in Zeiten niedriger Zinsen

posted am: 6 September 2018

Für Sparer ist es ein Desaster, Bauherren sparen aber bares Geld wegen der aktuell niedrigen Zinsen. Auch wenn die Bank zu historisch niedrigen Konditionen Geld verleiht, sind doch einige Dinge bei einer Finanzierung zu beachten. Niedrige Zinsen bergen – auch wenn es paradox klingt – ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Bei der Suche nach der passenden Baufinanzierung sind einige Regeln zu beherzigen. Daher ist es eine gute Idee, sich Hilfe zu holen, etwa bei Wüstenrot Service Center Hamburg Volker Philippin.

Zinsänderungsrisiko bei der Kreditlaufzeit beachten   

Beim Abschluss der Baufinanzierung ist vor dem Hintergrund niedriger Zinsen immer auch die Situation nach Ablauf der Zinsbindungsphase zu berücksichtigen. Hierzu ein kleines Beispiel: Angenommen wird ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro mit einer 1 % Tilung und einem Zins von 1,5 % mit einer Zinsfestschreibung von 10 Jahren. Daraus ergibt sich eine jährliche Zahlung von 5.000 Euro. Nach 10 Jahren sind ca. 25.000 Euro getilgt. Steigt der Zins in der Zwischenzeit auf 3 % (was im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt immer noch sehr günstig ist), dann würde nach 10 Jahren die Belastung auf 7.000 Euro steigen. Dreh- und Angelpunkt ist in diesem Zusammenhang die Tilgung. Je höher diese ist, umso weniger stark schlagen nach der Anschlussfinanzierung höherer Zinsen in die Kalkulation. Deshalb sollte bei einer Finanzierung vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen keinesfalls die Tilgung zu niedrig angesetzt werden. Erhöht man bspw. im oben genannten Beispiel die Tilgung auf 2%, dann sinkt die Restschuld nach 10 Jahren auf ca. 150.000 Euro. Die jährliche Zahlung liegt zwar bei 7.500 Euro, aber bei einer Zinserhöhung auf 3 % würde die Belastung sich nicht verändern. Die erste wichtige Regel lautet daher, dass bei einer Finanzierung grundsätzlich die Tilgung idealerweise 2 % mindestens betragen sollte.   

Unterschiedliche Laufzeiten können die Baufinanzierung besser planbar machen 

 

Es gibt kein Gesetz, welches vorschreibt, dass eine Baufinanzierung nur mit einer Laufzeit abgeschlossen werden darf. Wer sehr langfristig planen will, der hat die Chance die Kredite zu staffeln. Es spricht nichts dagegen, dass ein kleiner Teil 5 Jahre, der nächste etwas größere Teil 10 Jahre, dann 15 Jahre und 20 Jahre finanziert werden. Dann kann der kleinere Teil nach 5 Jahren abgezahlt werden und die freie Liquidität im Anschluss zu schnelleren Rückführung des 10-jährigen Darlehens genutzt werden, usw.. Zwar sind die Zinsen umso höher, je länger die Laufzeit ist, dafür hat man aber persönliche Planungssicherheit. Darüber hinaus haben Verträge mit einer Laufzeit > 10 Jahren für Kreditnehmer einen weiteren Vorteil, da diese nach 10 Jahren gekündigt werden können. Stellt sich also heraus, dass nach 10 Jahren die Zinsen immer noch sehr niedrig sind, kann der langfristig laufende Kredit gekündigt werden und gegen ein günstigeres Darlehen ausgetauscht werden.   

Ein Vergleich der Konditionen lohnt   

Für die optimale Finanzierung muss heute zwingend ein Vergleich über ein Online-Portal vorgenommen werden. Nur so lässt sich die günstigste Finanzierung ermitteln. Bei der Auswahl sollte aber auch berücksichtigt werden, dass Sondertilgungen möglich sind. Daneben empfiehlt es sich, eine Reihe von unterschiedlichen Laufzeiten abzufragen, um die Baufinanzierung in Bezug auf das Risiko der Zinsänderung zeitlich zu strecken.

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